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Unser Umwelt-Statement

Reisen und ökologische Nachhaltigkeit scheinen im globalen Maßstab auf den ersten Blick kaum oder gar nicht vereinbar zu sein. Zu komplex sind die vielfältig wirtschaftlichen und wissenschaftlich bekannten Zusammenhänge und Wirkweisen. Widersprüchliche politische wie auch wissenschaftliche Ansichten erleichtern es nicht, einen validen Standpunkt für sich persönlich, wie auch als Unternehmen in der Reisebranche zu finden. Dennoch ist klar: Reisen ist mit Energieverbrauch und damit immer mit CO2-Produktion verbunden. Das lässt sich auch nicht relativieren. Die grundsätzlichen Fakten öffnet jedoch die Sicht auf die zugrundeliegenden Maßstäbe.

 

Die globale Sicht:

Der Weltdurchschnittsbürger produziert 4,8 Tonnen, jeder Bundesbürger 12 Tonnen CO2 pro Jahr (Quelle 1 u. 4).  Der Bundesbürger erzeugt durch seine Lebensweise inkl. Reisen aller Art mehr als das Doppelte als der Weltdurchschnitt.

Lenkt man den Blick auf unterschiedliche Weltregionen, so fallen in den wirtschaftlich mächtigen G-20 Ländern mit hohem Prokopfverbrauch weniger Treibhausgase an als in Schwellen- und Entwicklungsländern mit niedrigem Prokopf- aber mit gigantischem Landesverbrauch, z.B. China, USA, Indien. (Quelle 1)

Weltweit trägt das Fliegen mit rund 2,7% zum gesamten CO2-Ausstoß bei. (Quelle 2)

 

Der nationale Anteil:

Vergleicht man die Länder, so erzeugt Deutschland rund 2,3 % der weltweiten CO2-Emissionen (Quelle 2). Von den 12 Tonnen entfallen 0,6 Tonnen – also rund 5,3% - auf Flüge. Die anderen knapp 95% der deutschen CO2-Emissionen entfallen auf unseren Konsum, Ernährung, Transport ohne Flugreisen, Heizen, Wohnen und Strom.

 

Was folgern wir als Unternehmen daraus?

Wir sind deshalb überzeugt, dass nicht die Frage des Fliegens an erster Stelle steht, wenn es um Klimaschutz geht, sondern vielmehr um die Frage, wie wir die 95% der Emissionen durch täglichen Konsum, Ernährung, Wohnen, Heizen und Stromverbrauch gestalten müssen. Dort sehen wir das größte Veränderungspotenzial.

 

Konsum, Ernährung, Wohnen, Heizen und Stromverbrauch wird besonders durch einen Faktor gesteuert: Die Menge des verfügbaren Geldes, das jemand für seinen Lebensstil ausgeben kann! Denn letztlich mündet jede Ausgabe, jede Investition und auch jedes Sparen in CO2-Emissionen. Denn auch das Geld, das scheinbar nutzlos auf dem Konto liegt - auch in Wertpapieren - wird reinvestiert und mündet in Energieverbrauch in Form von Produktion und Dienstleistung für den weltweiten Konsum, weil Rendite und Wirtschaftswachstum nur mit Energieverbrauch zu erzielen sind. Dies kann sehr effizient oder sehr ineffizient gestaltet werden. Deshalb sinken in Deutschland die Emissionen trotz Wachstum und in anderen Ländern nehmen die Emissionen erschreckend zu, wenn Wachstum generiert wird, von dem Deutschland aber wieder massiv profitiert. Siehe China, USA und Indien (nur Beispiele, Quelle 3).

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Fazit:

Wir alle gründen unseren Wohlstand, der uns das Privileg des Reisens schenkt, auf internationalen Handel – besonders in Deutschland. Tourismus selbst ist eine besonders effiziente und mächtige Geldtransfermaschine, um von den reichen Ländern das erwirtschaftete Geld in die ganz Welt zurückzuleiten. Die „Welt“ ist aber zur Zeit fast nur per Flug in vertretbarer Zeit und vertretbarem Energieaufwand zu erreichen. Deshalb hängt unser Wohlstand auch am Fliegen und ist nicht „nur“ eine ökologisch sinnlose Tätigkeit, die ohne Folgen einfach gestrichen werden könnte. Aus diesem Grund fliegen wir bei unseren Reisen in aller Regel mit Airlines der Zielländer, vermeiden internationale Hotelketten und bevorzugen einheimische Dienstleister vor Ort.

 

CO2-Bepreisung:

Als Unternehmen sind wir stark dafür, dass CO2-Emissionen unbedingt einen Preis bekommen müssen. Ob in Form von Steuern oder Emissions-Zertifikate-Handel oder einer Mischung davon, können wir nicht zielführend beurteilen. Würden es aber sehr begrüßen, wenn es eben alle Emissionsquellen gleichermaßen in die Pflicht nimmt – auch den Flugverkehr. Wir sind aber auch davon überzeugt, dass es das Problem der weltweiten Klimaerwärmung nicht im Ansatz lösen kann.

 

CO2-Kompensationen:

Wer Flugemissionen kompensieren will hat viele Möglichkeiten dazu. Technologische und/oder ökologische Ansätze stehen da im Wettbewerb.

 

Aufforstungsprogramme als ökologischer Ansatz

Wer von der Aufforstung überzeugt ist, da Aufforstung – allerdings nur sehr langfristig - die wirkungsvollste Methode der Klimaregulierung ist, sollte nach unserer Überzeugung nach Aufforstungsprogramm in Mitteleuropa schauen, da wir unser CO2 auch vor Ort kompensieren sollten und nicht irgendwo auf der Welt. Wir raten deshalb nicht zu Angeboten, die irgendwo tropische Waldflächen aufkaufen, da diese Programme kein neu entstandenes CO2 kompensieren können und nur noch nicht freigesetztes CO2 an deren Freisetzung hindert. Zudem wäre dies nach unserer Überzeugung eine neue Art des Öko-Imperialismus, weil wir mit unserem Öko-Anspruch die Folgen unseres Wohlstands auf Flächen anderer Länder billig kompensieren würden.

 

Wenn Sie mit Wald kompensieren wollen denken Sie bitte daran wieviel Wald aufgeforstet werden müsste, der in der Zeit eines Urlaubs (2-3 Wochen) so viel CO2 aufnimmt, wie durch den Flug freigesetzt wurde. Heute fliegen und das CO2 durch drei Bäume in einer Zeitspanne von 20 Jahren auszugleichen macht keinen Sinn im Hinblick auf die brennenden Klimaprobleme, der nächsten 10 Jahre.

 

Hierzu eine Beispielrechnung:

Eine rund 80 Jahre alte Buche hat in ihrer Lebensspanne rund eine Tonne CO2 aus der Atmosphäre aufgenommen. Sie speichert also durchschnittlich 12,5 Kilogramm pro Jahr, das sie durch anschließendes Verfaulen des Holzes oder durch verbrennen des Holzes auch wieder in die Atmosphäre abgibt. Wer z.B. einen Flug von Frankfurt auf die Kanaren und zurück unternimmt erzeugt durchschnittlich eine Tonne CO2. Hierzu müssen 80 Buchen ein Jahr lang wachsen oder rund 2000 Buchen zwei Wochen lang, um im gleichen Zeitraum die erzeugte Menge CO2 wieder zu kompensieren.

Bislang kann kein Aufforstungsprojekt garantieren, dass der Wald dann auch 50 bis 100 Jahre stehen bleibt, damit überhaupt ein positiver Klimaeffekt in mittel- bis langfristiger Sicht eintreten kann. Aus diesem Grund gibt es Fachleute, die die Aufforstung für gänzlich ungeeignet halten, Flug-CO2 zu kompensieren. Ausnahme: Äthiopien pflanzte in den ersten acht Monaten 2019 rund 400 Millionen Bäume. Weitere 600 Millionen sollen folgen.

 

Technologietransfer als schnellerer Ansatz

Andere Kompensationsprogramme setzen deshalb auf CO2-einsparende Technologien mit denen auf direktem Wege das Treibhausgas schnell vermieden wird. Beispiel Solar-Öfen für die Menschen, die notgedrungen Holz verbrennen müssen, um ihre täglichen Malzeiten zubereiten zu können. Auch Solarlampen können in vielerlei Hinsicht viel bewirken: CO2-Einsparung und bessere Bildungschancen. Wir werben deshalb für Programme, die den technologischen Ansatz verfolgen.

 

Für weiterführende Informationen effektiver Kompensationsprogramme: Stiftung Warentest 3/2018 nennt folgende Anbieter.

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Wenn Sie zu unserem Statement Ihre Meinung mitteilen wollen, freuen wir uns über konstruktive Diskussionsbeiträge!

 

Quellen:

1 Umweltbundesamt

2 Internationale Energieagentur (IEA), Daten für 2015

3 de.statista.com; Stand 08.2019)

4 Statistisches Amt der EU

Unsere Energieversorgung:

Umweltschutz ist überall ein wichtiges Thema und jedes Unternehmen sollte dazu Stellung nehmen. Wir versorgen unseren Firmensitz mit 100% Öko-Strom und 100% Öko-Gas.
Dadurch gönnen wir allein durch den Ökostrom über 3200 Kilogramm und durch Öko-Gas gegenüber fossilen Energieträgern nochmals rund 7000 Kilogramm Kohlendioxid (CO2) pro Jahr einsparen. Das allein bewegt noch nicht die Welt, aber die größte Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Und: Es setzt Signale, unterstützt Menschen in den ärmeren Teilen der Welt durch Unterstützung unserer Versorger: Strom aus Wasserkraft der "Stadwerke Waldkirch“ und "Grünwelt Energie" mit Biogas.

Klimaneutral drucken:

Wenn es schon betriebswirtschaftlich unumgänglich ist Druckerzeugnisse auf Papier herzustellen, lassen wir diese Druckschriften ausschließlich in Druckereien mit Ressourcenschonendem und äußerst rationalem Arbeitsablauf in Deutschland drucken. Das sichert Arbeitsplätze und verringert massiv die Transportentfernungen gegenüber ausländischen oder gar außereuropäisch erstellten Druckschriften. Über CO2-reduzierende Projekte wie Aufforstungen, Solarherde um Holzbrand zu vermeiden  und Ökostromprojekten wird so die beim Druck entstandene Kohlendioxidbelastung an anderer Stelle wieder weitgehend kompensiert.

Unsere Druckerei arbeitet dabei mit der firstclimate consulting AG zusammen, die die Kompensationsquantitäten ermittelt und die Erträge in ausgesuchte Projekte investiert.

Ressourcenverbrauch:

In unserem Betriebsablauf achten wir auf möglichst geringen Ressourcenverbrauch. Das fängt bei der Wahl der Energieversorgung an, geht über die Ablage, Verzicht auf opulente Büroausstattung, Kopien und Ausdrucken und endet bei einer konsequenten elektronischen Kommunikation. Deshalb drucken wir keine vollständigen Kataloge, sondern lediglich Infoblätter und kleine Broschüren zur ersten Übersicht.

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